Interview mit Petra Jenner
Klaus Zepp im Interview mit Petra Jenner, CEO Microsoft Schweiz
Herr Zepp, Sie als Wirtschaftsastrologe der national und international zahlreiche Firmen berät, wie sehen Sie den Stellenwert des sog. Weiblichen bzw. von Frauen als Führungskräfte in der Wirtschaft und auch die zunehmende Bedeutung von Frauen im Coaching von Managern?
Alles Leben kommt über das weibliche Prinzip und in seiner Verkörperung durch die Frau auf die Welt. Es gibt ja kein menschliches Geschöpf, das diesen Weg nicht gegangen wäre über die Geburt ins Leben, das uns allen von einer Frau, der Mutter geschenkt wurde. Dieses Prinzip des Gebären Könnens ist dem weiblichem Geschlecht, den Frauen vorbehalten und ist etwas was nur die Frau in seiner Tiefe ermessen kann. Weil daran angeknüpft ist eben auch die Fürsorge für das Geschöpf das man zur Welt gebracht hat. Insofern ist ein Coach und Berater immer selbst gut beraten, wenn er sich mit dieser Qualität des Weiblichen selbst sehr verbunden fühlt und diese Qualität in sich entwickelt gleich ob er nun Mann oder Frau ist als Berater, weil allein in dem Wort Klient steckt vom lateinischen her abgeleitet „kliens“ die Bedeutung eines Schützlings dahinter und wer hätte grössere Schutzinstinkte als eine Mutter für ihr Kind. Insofern sind wir alle Klienten unserer Mutter und insofern sind wir alle Klienten des weiblichen Prinzips. Die Problematik im Leben entsteht durch das männliche Prinzip, durch das Hinausfallen in die Dualität in die Vielheit aus der Einheit und Geborgenheit im Mutterleib: damit beginnt eben die Auseinandersetzung mit der Komplexität des äusseren Daseins und da muss man lernen seinen Mann zu stehen, da spielt eben das männliche Prinzip eine grosse Rolle was übrigens auch jede Frau natürlich auch zur Aufgabe hat, selbst sozusagen ihren Mann zu stehen. Aber ihre Grundqualität befähigt sie zunächst einmal mehr als den Mann zur Fürsorge.
Merken Sie als Wirtschaftsastrologe, dass in den Firmen auch da die Offenheit für die Astrologie, die Hinwendung dazu grösser wird bereits jetzt? Wie hat sich das in den letzten Jahren entwickelt?
Das hat sich so entwickelt, dass sich schon immer die Frauen unheimlich für die Astrologie interessiert haben und die Männer heimlich. Das heisst mir wurden schon seit Jahrzehnten wo ich diesen Beruf ausübe auch in den obersten Führungs- Ebenen von Unternehmen und sogar Regierungs- und Ministerialebene, Türen geöffnet. Man hat dies von beiden Seiten nicht an die grosse Glocke gehängt es waren gemäss dem Prinzip, dass wir vorher erläutert haben, diskrete Aktionen. Das heisst das Licht der Orientierung durch die Sterne ist nie ganz erloschen und es beginnt nun mehr und mehr, dass man sich auch öffentlich zu so einem Thema bekennt, vor allem wenn man die Sache realistisch, undogmatisch und praxisnah handhabt. Die Astrologin des Weißen Hauses in Washington war im übrigen höchst entscheidend beteiligt an Beginn und Durchführung von Reagans Dialog mit Gorbatschow und dem Prozess der weltweiten Transformation, der damit in Gang gesetzt wurde. Das Buch zum Thema „What does Joan say“ beschreibt das sehr detailliert und in aller Offenheit. Sowas wird leider von den Medien totgeschweigen, die ihr Geld für windschnittigen Mainstream bekommen. Außerdem sind die Medien schon zu sehr von immer gleichen Pseudowichtigkeiten umlagert und schreiben wenig, was dem etablierten System nicht paßt.
Herr Zepp, was können Sie aufgrund des Gründungstermins einer Firma, bzw. des Geburtstermins eines Managers bzw. Mitarbeiters aus den Konstellationen im Horoskop ableiten?
In der persönlichen als auch in der Firmen-Beratung wird von der Gegenwart aus die Zeitschiene aufgefächert in die Vergangenheit wo man die Ursachen der momentanen Problematik sieht und von dort wird eine Vision und eine Zukunfts-Perspektive der Problemlösung entwickelt. Die Spezialität, die durch die Astrologie gegeben ist, ist die Fähigkeit die Qualitäten der Zeit zu messen, so dass die Zeit nicht eine Frage von Jahren, Monaten, Minuten und Sekunden hinsichtlich der Quantität ist, dafür ist die Uhr zuständig. Aber keine Uhr dieser Welt kann mir sagen was für eine Art Stunde mich erwartet, wird es eine „gute“ Zeit oder eine Zeit großer Herausforderungen? Es lassen sich Talente und Schwachpunkte aufzeigen. Ersichtlich werden: Durchsetzungsfähigkeit, Belastbarkeit, Kommunikation, Integrationskraft, Führungsqualitäten, Anpassungsfähigkeit, strategisch-diplomatisches Können, Wandlungs-und Lernfähigkeit, Verantwortungsbewußtsein, Teamfähigkeit und Hingabefähigkeit an die Sache. Nicht nur für Personen, sondern auch für Firmen gibt es einen Geburts- oder Gründungstag. Alles was einen Beginn hat, hat auch ein Horoskop. Horoskop kommt ja von hora, die Stunde, und skopein hineinschauen. Ich schaue anhand der Sternenkonstellation zu Beginn eines Ereignisses in die Anlagen und Potentiale eines Menschen oder einer Firma und welche Themen zu welcher Zeit eine Rolle spielen werden. Welche Chancen, Probleme und Herausforderungen die nächsten Wochen, Monate und Jahre einer Firma haben werden, das allerdings ermöglicht die Betrachtung und die Deutung der Konstellation eines Firmenhoroskops oder eines persönlichen Horoskops.
Inwiefern können Sie als Trainer und Coach Firmen helfen, bei wichtigen Personalentscheidungen?
Bei der Personalauswahl findet das Gleiche wie in jeder Partnerschaft statt: die beiden Partner erheben sich gegenseitig in eine führende Position im eigenen Leben. Dazu bedarf es jeder Menge Vertrauen und möglichst auch guter Information über den Charakter und die Herkunft des Partners, d.h. die Wahl wird bestimmt von Herz und Verstand, wie ja der Titel Ihres Buches hervorhebt. Prinzipiell ähnlich wichtig ist es, den richtigen Partner oder Mitarbeiter für eine Firma zu finden. Aus diesem Grunde werde ich auch immer wieder bei diversen Firmen zu Personalentscheidungen herangezogen. Es kann nützlich sein, bereits in der Bewerbungs- und Rekrutierungsphase eines Mitarbeiters dessen Stärken und Schwächen richtig zu erkennen und inwieweit er oder sie zur Firmenkultur und dem bestehenden Leadership-Team paßt. Auf freiwilliger Basis und mit dem Einverständnis des Mitarbeiters kann dieses Wissen auch im persönlichen Coaching eingesetzt werden.
Herr Zepp, in einem Teambuildungsworkshop haben Sie einmal die Sonne als den größten und mächtigsten Manager bezeichnet – wie erklären Sie das?
Unsere Termine werden ja vorwiegend scheinbar von unserer Sekretärin festgelegt oder von bestimmten Umständen diktiert, aber das grösste Diktat unserer Termine geht von der Sonne aus, weil mit dem Aufsteigen (ascendere) der Sonne der Tag beginnt. Es gibt keinen grösseren Manager unseres Lebens auf diesem Planeten als die Sonne. Das ist der top top Manager. Und wenn wir zu sehr topless arbeiten, geben wir uns eine Blösse, weil wir nicht im Einklang mit den Zyklen der Natur sind. Die Sonne gibt auch allen Planeten ihre Hierarchie, ihren Platz im Universum. Sie ist insofern der größte Leader auf Erden, und in allen Kulturen wurde sie verehrt als Spender von Licht und damit von Orientierung.Auch in unserer christlich-abendländischen Tradition wird Gott mit Licht und mit Liebe gleichgesetzt. Dem entspricht das Licht und die Wärme welche von der Sonne ausgeht. Das kann und soll uns ein Beispiel sein, was man von einer Führungskraft erwarten darf und muß.
Sie haben dargestellt, dass die Astrologie als Ratgeber in der Krise zunehmend Platz findet, auch in den Wirtschaftsunternehmen. Halten Sie es für denkbar, daß auch die Männer sich mehr nach dem weiblichen Prinzip orientieren und auch die sich mehr für Ihre Arbeit öffnen werden?
Ja das kann ich bestätigen und um nochmal den vorherigen Gedanken zu Ende führend, der mit der Frage eng zusammen hängt. Mangels Sonne wächst dem Mond ob er will oder nicht mehr Verantwortung und Macht zu. Das heisst nicht, dass sich die Frauen aus einer Laune heraus um mehr Macht drängen, sondern sie werden durch das teilweise Scheitern der männlichen Ansätze geradezu gezwungen das wieder auszubügeln was schief gelaufen ist und gleichzeitig haben sie die Aufgabe sozusagen zu retten was zu retten ist. Da das Prinzip der Relativität und des Relativierens um sich greift, brauchen wir etwas was Verläßlichkeits- und Wertecharakter hat, auf das man sich verlassen kann. Es gibt eine Ebene im menschlichen Wesen die nennt man die emotionale Intelligenz und auf die müssen wir jetzt zurückgreifen, weil die nicht-emotionale, kalte, technokratische Intelligenz uns an den Rand des Abgrundes geführt hat und wir sozusagen im Reflex auf eine tiefere, vertrautere und bewährtere Ebene, jahrmillionenalte Ebene der Emotion und der emotionalen Intelligenz zurückgreifen müssen; und zwar nicht aus Modegründen sondern aus Überlebensgründen.
Inwiefern helfen Sie Firmen und Individuen bei der Bewältigung von Krisen?
Krisen sind Aufgaben, die das Leben an Firmen und Menschen stellt und führen dazu, Lernprozesse, die versäumt wurden, nachzuholen, um nach der Krise besser dazustehen, als vor der Krise. Es entscheidet über die Bewältigung der Krise nicht das Horoskop sondern es entscheidet das Bewusstsein des Horoskopeigners, dessen Horoskop hier vorliegt. Das heisst, es gibt extrem konstruktive und intelligente Lösungen, die mich aus der Krise stärker hervortreten lassen als ich vor der Krise war. Ich kann aber auch in der Krise die destruktivste oder die konstruktivste Variante wählen und alles dazwischen und darüber entscheidet Intelligenz, Charakter, Bewusstheit des Klienten. Das ist eine Unbekannte in der Beratung und an dieser Stelle kann man sagen, liegt das Schicksal nicht in den Händen des Astrologen und auch nicht in den Sternen, sondern in dem Niveau und der Wachheit, Klarheit und Entwicklungsstand des Klienten. Schicksal entscheidet sich je nach Grösse des Saals, den ich dem Leben anbiete wo mir das Leben was reinschicken kann. Biete ich einen grossen Saal an Unbewußtheit und Unwissen an, so kann mir sehr viel passieren. Ist mein Saal aber gut ausgeleuchtet und hell dann kann man da wenig reinschicken was nicht sichtbar wäre. Je mehr dunkle Flecken und Unbewusstheiten ich habe umso mehr Säle biete ich an wo man was reinschicken kann.
Heisst das, auch bei Unternehmen die in die Krise rutschen, kann man sozusagen darauf hinweisen, daß es jetzt gilt, sehr bewusst an diese Themen ranzugehen, im Idealfall das astrologische Wissen zu Zwecken der Prophylaxe wahrzunehmen?
Richtig, darum geht’s. Wissen diente schon immer dazu Leiden zu vermeiden und Leiden entsteht aus Unwissenheit und die Lösung ist Wissen, Erkenntnis, Änderung der Verhaltensweise und da sind wir beim Dreiklang von Astrologie, nämlich Diagnose, Meditation als mögliche Therapie und Coaching, d.h. individuelle Anwendung dieser beiden auf der menschlichen Ebene des Helfens und Beratens. Und so läuft das auch mit einer Firma. Wenn ich eine Firma berate mach ich das gleiche wie ein Beleuchter auf der Bühne des Lebens. Ich werfe ein Licht auf die Situation und stelle Fragen, die der Lösung zuträglich sind. Und wenn das Licht nur kurz aufgescheint ist und man sich bewusst ist wo die Falltüren und die Stolpersteine liegen ist dem Unternehmen schon ein grosses Stück geholfen.
Herr Zepp, Was entgegnen Sie den Kritikern der Astrologie?
Es bleibt jedem frei, sich darüber zu informieren oder die Komfortzone der eigenen Vorurteile bzw. Neigungen und Fähigkeiten nicht zu verlassen und bei dem zu bleiben, was man wissenschaftlich erklären kann. Allerdings muß er dann wissen, daß er nur einen minimalen Teil des Möglichen an Erkenntnis zur Verfügung hat. Ein griechischer Philosoph, Vorläufer der Wissenschaft, prägte den Satz „ich weiß, daß ich nichts weiß“ und Isaac Newton hat sich zu seinem Lebensende hin ähnlich geäußert. Das Spiel nach geschriebenen und ungeschriebenen Gesetzen findet tagtäglich milliardenfach auf vielen Ebenen der Existenz weltweit statt, sowohl in Individuen, als auch Firmen und Staaten. Nur weil es sich lohnt und nützlich ist, die Regeln und Abläufe in Raum und Zeit zu kennen, hat sich die Astrologie über die Jahrtausende gehalten und wird es auch in Zukunft tun.
Inwiefern funktioniert Astrologie unabhängig davon was ich glaube und was die Wissenschaft dazu sagt?
Das astrologische Wissen funktioniert, ob ich es nun glaube oder nicht. Dabei gehen wir nicht davon aus, daß die Planeten einen physikalischen Einfluß ausüben auf das Geschehen auf der Erde. Vielmehr gilt die Synchronizität der Ereignisse: es geht nicht, wie in der Wissenschaft, um Ursache und Wirkung, sondern um analoges Geschehen auf unterschiedlichen Ebenen der Existenz, die scheinbar keinen meßbaren Zusammenhang haben und doch ist die eine Ebene geeignet, analoge Rückschlüsse auf Geschehnisse der anderen Ebene zu ziehen.
Wie könnte man diese abstrakten Erklärungen in einem Beispiel veranschaulichen?
Um beim Beispiel der Uhr zu bleiben: Die Uhr ist geeignet, eine Aussage über die Quantität der Zeit zu treffen und die Uhrzeit anzuzeigen. Dabei ist die Uhr in keinem Ursache-Wirkungszusammenhang mit der Zeit, sondern nur als Indikator zu gebrauchen. Anders ausgedrückt: die Uhr macht nicht die Zeit aber sie kann sie messen. Genausowenig machen Planeten- oder Sternenkonstellationen das Schicksal eines Menschen oder einer Firma. Allerdings funktioniert das astrologische System als Meßinstrument für die Qualität der Zeit. Das im Horoskop abgebildete Geschehen wird durch die Astrologie benennbar und beschreibbar, vor allem im Prinzip, mitunter auch in Einzelheiten und auch prognostizierbar im Prinzip, mitunter auch im Detail. Das zeigt die Erfahrung.
Auf welcher, wenn nicht auf wissenschaftlicher Grundlage, funktioniert die Astrologie?
Wie im Name schon angedeutet, funktioniert Astrologie deshalb, weil ein universeller Logos (im Hegelschen Sinne „Weltengeist“) alles durchdringt und durchwirkt und alles mit allem in Verbindung steht und zueinander in Wechselwirkung treten kann. Wenn das Wirken dieses Logos aus der Planeten-Bewegung am Himmel abgelesen wird und ein Bezug zu den Sternen (Astron) hergestellt wird, dann ist von Astro-logie die Rede. Oder anders ausgedrückt, um ein Beispiel heranzuziehen aus einer Welt, die eine typische Männer-Domäne ist: Beim Anstoß eines Fußballspiels bewegt sich der Ball nicht durch physische Schall-Wellen die von der Pfeife des Schiedsrichters ausgehen, sondern weil auf einer übergeordneten Ebene, z.B. auf der Ebene des Deutschen Fußballbundes ein Regelwerk über Fußball erlassen wurde, weil ein Fußball-Klub gegründet und Mitglieder sich zusammengeschlossen haben, weil ein Stadion gebaut und Spieler gekauft wurden und weil dies alles von dem Verein koordiniert wurde, weil von daher und in Abstimmung mit dem DFB die Termine für die Spiele festgelegt wurden, nur daher bewegt sich der Ball an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Stunde auf die Minute bzw. mit der Sekunde des Anpfiffs vom Anstoßpunkt weg und das Spiel hat begonnen. Das Geschehen geschieht synchron zu den Vorgaben, die den Rahmen abgeben. Analog dazu kann man sich vorstellen, daß unsichtbare Zusammenhänge die verschiedenen Aspekte und Ereignisse eines Menschenlebens koordinieren und bestimmen. In diesem Sinne liegt das wahre Wesen hinter den Dingen im Verborgenen und erschließt sich nur dem, der genug Neigung und Begeisterung und Befähigung hat, den verborgenen Gesetzen sich Anzunähern. Die sog. „Wahrheit“ ist ein scheues Reh und zeigt sich nur dem Geduldigen und vom Jagdfieber nach Erkenntnis Getriebenen. Das Wissen schützt sich selbst vor Unbefugten. Nicht zuletzt wird auch der Studierende, wenn er gut beraten ist, nur das studieren, was er liebt und wozu er eine Leidenschaft und Befähigung mitbringt. Er wird sein „Lieblings“-Fach studieren, also sein Herz, seine Leidenschaft, sein Gefühl sprechen lassen.
Herr Zepp, welche Rolle spielt das weibliche Prinzip in einer Welt von Wissenschaft und Technik?
Die emotionale Intelligenz, das prinzipiell Weibliche, das auch mehr oder weniger jedem Mann innewohnt, entscheidet von einer viel tieferen Ebene. Es ist eine andere Frage, daß man sich im Anschluß an ein Studium betont intellektuell und gebildet gebärdet und alle möglichen logischen Argumente findet, mit der man seine (hoffentlich) „geliebte“ Fakultät verteidigt und womöglich gegen „ungeliebte“ Disziplinen, gegen die man eine Abneigung hat, bzw. für die man keine Antenne hat, kritisiert oder bekämpft. Schließlich hat man sich ja mit dem Studium einen „Denkberechtigungs-Schein“ in Form eines „Dr.“ und entsprechende Privilegien in der Gesellschaft erarbeitet, die man bedroht sieht, wenn andere Denkformen und Systeme der Wissensgewinnung als die studierten auf den Plan treten. Das wird als Bedrohung empfunden und mit den zur Verfügung stehenden Mitteln im besten Fall mit Skepsis, in vielen Fällen mit Angst und Aggression quittiert. Dies gilt in geringerem Maße ja sogar für die Konkurrenz zwischen den Geistes- und Naturwissenschaften, oder gar zwischen Philosophie und Theologie.
Passiert nicht ähnliches in Wirtschaft und Gesellschaft mit ambitionierten Frauen?
Ähnliche Reaktionen finden natürlich auch statt, wenn mehr und mehr „Das Weibliche“ in Form von Frauen in der Wirtschaft und in Führungsfunktionen an- und auftreten. In der Anfangsphase werden vor allem besonders befähigte, vitale und durchsetzungsstarke Frauentypen in dieser besonderen Konkurrenz- Situation bestehen können. Sie machen den Weg frei, indem sie oft mehr leisten als vergleichbare männliche Kollegen, um sich im Neuland der Führungsfunktionen zu etablieren. Um so mehr verdienen sie den support und das Coaching von alternativen Methoden, die sie in Ihrer schwierigen Rollenfindung und –behauptung unterstützen.
Herr Zepp, unter astrologischen Gesichtspunkten frage ich Sie, wieso jetzt zunehmend Frauen in die Wirtschaft kommen und warum das weibliche Prinzip immer wichtiger wird?
Das ist eine ganz wichtige und zeitgemässe Frage. Es ist ja kein Zufall, dass das heute so thematisiert wird. Meine Interpretation bezieht sich auf eine sehr grundlegende Ebene. Ich glaube dass wir die Produkte des männlichen Abenteuertums, in immer neue Welten und auch neue Erkenntnisse vorzustossen mit Hilfe der Wissenschaft und dem Geschöpf der Wissenschaft, der Technik, dass wir uns in so gefährliche Bereiche hinausgewagt haben die uns auch grosse Problematiken aktuell bescheren im Thema Kernenergie. Spalten, Zerstören als Basis der Energiegewinnung, das passt eher zum männlichen Bedürfnis, neue Bereiche zu erobern. Schließlich ist die mythologische Entsprechung zum männlichen Prinzip der Mars, der wiederum das Prinzip des Kampfes, der Zerstörung und des Krieges ist und dem roten Planeten seinen Namen gegeben hat. Diese Begeisterung des Männlichen in Neuland vorzustoßen, dieser Drang der geradezu auch biologisch vorgegebene Drang zu erobern, mit dem eigenen Samen, auch Geistessamen, zu befruchten, das hat uns in grosse Kalamitäten und Gefahren gebracht.
Herr Zepp, aus der sozusagen ana-logischen bzw. astrologischen Perspektive aus der Sie sprechen: wie sieht die Zukunft der Frauen in der Wirtschaft aus?
Mars ist das männliche, der Mond ist das weibliche Prinzip. Wir waren in den letzten Jahrhunderten sehr aktiv und haben uns weit rausgewagt, wir haben mit Wissenschaft und Technik den Flug des Ikarus zur Sonne versucht und haben uns die Flügel verbrannt. Wir sind in grossen Teilen abgestürzt oder laufen Gefahr abzustürzen. Der moderne Mensch stößt an seine Grenzen und ist aufgefordert, am Rande des Abgrundes, sich zurückzubesinnen. Wieder gefragt ist neben diesem aktiven, mutigen und nicht zu bremsendem Mars die Qualität des Mondlichtes, das bedeutet, die Fähigkeit zur Reflektion, weil der Mond reflektiert „nur“. Aber wenn man das Reflektieren vergisst, dann gerät man ganz leicht in die Irre. Die Domäne des Mondscheins ist die Nacht, das heisst die Nacht regeneriert unsere Kräfte und ordnet unseren Geist neu und nicht umsonst heisst es „nochmals eine Nacht darüber schlafen“, dem Gehirn die Chance geben, sich in die reflektorischen Ebenen des Alphazustandes zu begeben und dann am nächsten Tag mit ganz neuen, gesetzteren und integrierteren Erkenntnissen das Ganze nochmals neu zu beleuchten. Der Mond leuchtet genauso wie die Sonne, er leuchtet sogar dann wenn es am entscheidensten ist, wenn nämlich sonst kein Licht da ist. Also in der Dunkelheit, in der Krise wird immer der Mond das Licht spenden. Und deswegen wird das Weibliche jetzt zum zentralen Lichtspender, weil wir uns in einer massiven Krise, in einer Abenddämmerung von Wissenschaft und Technik befinden und wir auf die Leuchtkraft des Mondes und der Sterne zurückgreifen. Synchron zu dieser Entwicklung kommen solche Methoden wie Sternendeutung – und kunde im Zusammenhang mit einer Zeit wo das Weibliche wieder mehr eine Rolle spielt, parallel wieder mehr zur Geltung .
Was ist Ihr Leitgedanke für die Zukunft?
Das Zukunfts- Thema wird sein, die Kraft der Sonne, des Lichtes wieder in das Zentrum zu stellen, d.h. eine spirituelle Dimension jenseits von Wissenschaft und Religion zu integrieren; denn da tief im Menschen die Sehnsucht nach völligem Verstehen und damit völliger Sicherheit und Geborgenheit des Geschöpfes im Schöpfer verankert ist, wird der Zweifel und die Unerfülltheit weiter nagen. Diese Sehnsucht kann durch Wissenschaft und Technik niemals gestillt werden, schon eher durch Religion, aber auch hier nur bedingt, denn der Mensch, wenn er ehrlich ist, möchte mehr als glauben, er möchte wissen und wenn möglich erkennen und erfahren. Daher ist die Meditation so wichtig, wo sich dem Menschen originäres Erkennen im eigenen Innern erschließt
Prof. Dr. Freilinger
"Die Kraft der Vision" Klaus Zepp in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Freilinger, für die Akademie der deutschen Wirtschaft in Bad Harzburg entstand ein "Leitfaden zur Entwicklung von Firmen-Visionen", Universitäts-Verlag Rudolf Trauner.
Prof. Dr. Freilinger und Prof. Fischer
"Geht nicht? - Geht nicht!" Klaus Zepp in Zusammenarbeit mit Prof. Fischer und Prof. Dr. Freilinger zum Thema Veränderungs-Management, erschienen im Universitätsverlag Rudolf Trauner.